Dr. Lücke personal home of Eric




Es war einmal...




Ausführung über mein Motorrad - So beginnt die Auflistung aller Kosten der TM nach der Anschaffung. Penibel wurden alle Kleinigkeiten notiert, nichts war zu lapidar um nicht mit Datum und Preis verewigt zu werden. Im folgenden habe ich das in Auszügen zusammengestellt. Ich hoffe ich habs richtig gelesen/übersetzt, ich bin des Altdeutschen nicht sonderlich mächtig. Es soll Euch einen kleinen Einblick in die Goldenen Zwanziger geben.

Am 25. August 1928 war's soweit: Meine Ardie wurde ins pralle Leben des Berlins der späten 20er Jahre entlassen. Verkauft hat sie Scheunchen & Kurth in Berlin-Mitte, Schicklerstr. 6. Ist das nicht klasse, wenn das Händlerschild noch dran ist und alles zusammenpasst?




Mein stolzer Vorbesitzer hatte an der TM sicher ordentlich zu stemmen. Er hat eine genaue Aufstellung aller Kosten rund um sein neues Schmuckstück gemacht.




Preis des Rades komplett - 1637.- Reichsmark hat die Ardie insgesamt gekostet - Bei einem Basispreis von 1140.- RM. 200 RM waren für die Bosch Zündlicht-Anlage fällig und selbst ein Tachometer (45 RM) war dran. Soziussitz nebst Fussrasten. Vollausstattung in den späten Zwanzigern.




Zahlungen über Motorrad - Bezahlt wurde die Ardie auf Raten, so wie es die liebe Jugend auch heut noch gerne macht. Nach einem Jahr war's geschafft.




Ausgaben für Brennstoff - Damit ist das Benzin gemeint, obwohl die TM auch kräftig Öl in Wärme und ein wenig Vortrieb konvertiert. 5 Liter zu je 33 Pfennig...
Wenn man das in Relation zum Kaufpreis sieht war das nicht billig, denke ich.




Ausgaben für Öl - Ja, auch Öl muss man fleisig zugiessen. Das hat sich bis heute nicht geändert. Ich hab die Ölpumpe insgesamt immer grosszügig eingestellt - wird vollständig verbrannt.




Reparaturen des Motorrads - Vibrieren tut die TM auch nach 60 Jahren ohne Restaurierung nicht übermässig. Schieben wir das fleissige Teileabwerfen und den Verschleiss also auf die (sicherlich) schlechten Strassen damals!

Fussrasten kamen 3.50 RM...




Ölablassungen des Motors - Alle paar Tage das Öl aus dem Motor ablassen bei Verlustschmierung? Nunja, schaden tut das sicher nicht. Und 1640 Reichsmark waren viel Geld damals, da ist man sicher sehr vorsichtig. Wie ich inzwischen weiss sammelt sich im Motor kein Öl an.




Abschmieren ist essentiell und sollte regelmässig erfolgen. Die Betonung liegt klar auf regel und nicht auf mässig. Das Monster ist überall undicht!


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